Ende gut, alles gut - Kreuzgangspiele Feuchtwangen

Endlich wieder Shakespeare bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen! 
Nach "Romeo und Julia" in der Spielzeit 2016 gab es 5 Jahre lang kein Stück des berühmtesten britischen Theaterschriftstellers auf der Kreuzgangbühne zu sehen.
Nun zeigen die Kreuzgangspiele mit 
"Ende gut, alles gut" eine eher unbekannte Shakespearekomödie, Regie führt Hartmut Uhlemann, der in Feuchtwangen bereits den Publikumshit "Arsen und Spitzenhäubchen" inszenierte.

Die junge Helena liebt Bertram, Graf von Roussillon, doch er erwidert ihre Liebe nicht. Als Bertram in den Dienst des kranken Königs von Frankreich tritt, reist Helena ihm hinterher und heilt den König, der ihr daraufhin einen Wunsch gewährt. Sie möchte Bertram heiraten und die beiden werden an Ort und Stelle vom König vermählt, allerdings flüchtet der junge Graf noch vor dem Vollzug der Ehe in den nächsten Krieg. Doch Helena gibt nicht so leicht auf. Sie beschließt, Bertram durch eine List für sich zu gewinnen und macht sich als Pilgerin auf die Reise zu dem Ort, an dem er verweilt...


Foto: Forster // Kreuzgangspiele

Das Bühnenbild ist - für Kreuzgangverhältnisse - ungewöhnlich. Eine große Rutsche, ein Bademeisterturm und Sprungblöcke sorgen für Freibadfeeling. Warum dieses Bühnenbild für die mittelalterliche Komödie gewählt wurde, erschließt sich in der Inszenierung nicht. 

Das Highlight von "Ende gut, alles gut" hingegen sind die Kostüme mit viel Liebe zum Detail.


Traditionell warten die Kreuzgangspiele mit einer großen Vielfalt an Schauspieler*innen auf. 

Sina Schulz, Chantale SchumacherMario SchnitzlerLea AumannDoris OttoAlexander Ourth, Pascal Pawlowski, Lennart Matthiesen, Wolfgang Beigel und Ulrich Westermann stehen zwar nicht im Mittelpunkt der Handlung, tragen die Komödie aber dennoch durch eine geschlossen starke Ensembleleistung.

Für die komödiantischen Highlights der Inszenierung sorgt Antje Otterson als Hofnarr der Gräfin von Roussilon mit punktgenauen Pointen und herausragendem Schauspiel.

Urs Schleiff übernimmt zwei Rollen, die unterschiedlicher nicht sein können. Den Kontrast zur Gräfin von Roussilon bildet der kranke und später genesene König von Frankreich. Diese Konstellation gibt Schleiff Gelegenheit, seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und mit den Geschlechterrollen des konventionellen Theaters zu brechen.

Als Liebespaar mit Anlaufschwierigkeiten harmonieren Joseph Reichelt als Bertram und Lisa Ahorn als Helena einfach wunderbar. Während Reichelt dem jungen Grafen eine arrogante, auf Stand und Namen bedachte Note gibt, steht Ahorn ihm als authentische und starke Frau entgegen. Man fiebert mit ihnen mit, hofft, bangt - großartig!


"Ende gut. alles gut" braucht seine Zeit, um Fahrt aufzunehmen, doch entwickelt sich dann zu einer spannenden Komödie voller Irrungen und Wirrungen. Die Inszenierung von Hartmut Uhlemann bricht mit klassischen Geschlechterrollen, gibt dem typischen Shakespearewitz seinen Raum und bleibt dabei vor allem auch großer Theaterspaß!

Wer jetzt neugierig auf "Ende gut, alles gut" bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen geworden ist, findet alle Informationen zu Karten und den weiteren Stücken der Spielzeit 2021 wie gewohnt unter https://www.kreuzgangspiele.de/home.html.