Honig im Kopf - Landestheater Dinkelsbühl


Vor mittlerweile 5 Jahren kam einer der erfolgreichsten deutschen Filme der letzten Jahrzehnte in die Kinos: "Honig im Kopf" mit Dieter Hallervorden und Til Schweiger erzählte eine berührende Geschichte über den Umgang mit Alzheimer und begeisterte damit ein Millionenpublikum. Mittlerweile ist "Honig im Kopf" häufig auf den Spielplänen deutscher Theater zu finden - so nun auch beim Landestheater Dinkelsbühl. 

Die Vergesslichkeit beginnt bei der Beerdigung seiner Ehefrau - Amandus hat Alzheimer.
Aufgrund seiner Erkrankung kann er nicht mehr alleine für sich sorgen und zieht bei der Familie seines Sohnes Niko ein. Nikos Tochter Tilda, die Amandus vergöttert, ist begeistert, ihren geliebten Opa immer um sich zu haben, während die ohnehin schon bröckelnde Ehe von Niko und seiner Frau Sarah durch Amandus Einzug auf die Probe gestellt wird. Nach einer missglückten Gartenparty wächst Sarah die Situation um Amandus über den Kopf und sie beschließt auszuziehen.
Niko ist nun mit Amandus und Tilda auf sich alleine gestellt - und völlig überfordert. Als Tilda erfährt, dass er seinen Vater gebeten hat, über einen Umzug in ein Pflegeheim nachzudenken, fährt sie mit ihrem Großvater spontan auf eigene Faust nach Venedig, um Amandus an den Ort zu bringen, an den er sich trotz seiner Alzheimererkrankungen noch erinnert...


"Honig im Kopf" ist ein Stück, das kein riesiges, opulentes Bühnenbild braucht - die Dinkelsbühler Inszenierung verlässt sich mit wenigen Elementen, wie einem aufklappbaren Bahnschalter oder einfachen Autositzen, auf die Vorstellungskraft der Zuschauer. 

Maximilian Westphal ist als Pastor, Polizist, Dr. Holst und Schaffner das Multitalent des Stückes - wandlungsfähig und humorvoll übernimmt er die vielen Nebenrollen.

Maike Frank legt ihre Sarah Rosenbach als selbstbewusste, resolute, starke Frau überzeugend an.

Niko Rosenbach liebt seinen Vater und verzweifelt trotzdem an der Alzheimererkrankung - Bernd Berleb spielt diesen Konflikt berührend und zeigt viele Facetten seines herausragenden Schauspiels.

Auch wenn Stefanie Steffen nicht mehr als als Elfjährige durchgeht, verköpert sie als Tilda Rosenbach glaubhaft das kindliche, naive ihrer Rolle und harmoniert großartig mit Amandus.

Knut Fleischmann als Alzheimerpatient Amandus Rosenbach spielt die Situationskomik, die durch die Vergesslichkeit entsteht, großartig aus, ohne die Krankheit in den Fokus zu stellen. 

Axel Weidemanns Inszenierung von "Honig im Kopf" schafft den Spagat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit bravorös. Trotz den vielen lustigen Szenen wird zu keinem Zeitpunkt Amandus´ Krankheit ins Lächerliche gezogen. 
"Honig im Kopf" lebt vom fünfköpfigen, überragenden Ensemble und einer starken Inszenierung und gehört definitiv zu den besten Inszenierungen des Theatersommers 2019!

Drei Termine Mitte August stehen für "Honig im Kopf" noch auf dem Programm - Informationen zu Karten gibt es auf der Homepage des Landestheaters