"Anatevka" Jagsthausen - 27.8.15


Langsam aber sicher gehen die Freilichttheater-Spielzeiten auf ihr Ende zu.
Für mich persönlich sollte eigentlich die Freilichtsaison mit dem "Brandner Kaspar" der Kreuzgangspiele am 9.8.15 zu Ende sein.

Doch wie heißt es so schön im Musical "Elisabeth"?
So wie man plant und denkt, so kommt es nie!

Ich hatte in der Hohenlohe Trends ein Gewinnspiel für 5x2 Karten für das Musical "Anatevka" bei den Burgfestspielen Jagsthausen entdeckt.
Also mitgemacht und zack - gewonnen.
Danke nochmal an dieser Stelle!

Ich hatte mir Anfang des Jahres überlegt, mir das Musical in Jagsthausen anzusehen, entschied mich dann aber doch aufgrund der hohen Ticketpreise dagegen.
Nun war es mir also doch vergönnt, der Götzenburg einen Besuch abzustatten! :)



Die Anfahrt nach Jagsthausen war zum Glück nicht sonderlich lang (ca. 1 Stunde) und von Landschaftseindrücken des Hohenloher Landes geprägt.


In Jagsthausen angekommen holte ich dann erstmal die Karten an der Kasse ab.
Reihe 14! Tolle Plätze, man hat einen schönen Überblick vom Geschehen und einen einen guten Blick auf die Bühne.
Leider bietet die Tribüne kaum Beinfreiheit. Etwas schade.





Die verbliebene Zeit bis zur Vorstellung vertrieben wir uns an der Götzenburg, wo ich zufällig auf Jasmin Wagner, die bei "Anatevka" mitspielt, traf. 
Ich hatte sie letztes Jahr bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen gesehen und getroffen und sie kannte mich noch. Verrückt. :D 





Apropos Kreuzgangspiele. 
2013 hatte ich dort schon das Musical "Anatevka"  gesehen und konnte mir nicht vorstellen, was man besser machen könnte. 
Deshalb war ich ziemlich gespannt darauf, wie nun die Burgfestspiele Jagsthausen das Stück umsetzen würden.
Eins kann ich euch schon mal verraten: Vergleichen kann man die beiden Inszenierung nicht. 

Der Inhalt des Stückes lässt sich schnell zusammenfassen.
In schönen Dorf Anatevka lebt der jüdische Milchmann Tevje mit seiner Frau Golde und ihren fünf Töchtern.
Die drei ältesten wollen allerdings die Männer heiraten, die sie lieben und nicht die, die ihr Vater für aussucht.
Zudem hat das Dorf Anatevka mit Progromen und der drohenden Vertreibung zu kämpfen.
Wer sich mehr damit beschäftigen will, findet hier eine gute Zusammenfassung.


Die Götzenburg in Jagsthausen bietet dem Musical eine relativ große Bühne und Kulisse, wodurch Platz für viele Darsteller ist. 
Vor allem bei den Ensemble-Szenen können die Burgfestspiele mit einem stimmstarken Ensemble aufwarten. Dadurch wirken diese Szenen beeindruckend und großartig.


Ebenjenes ist durchweg rollengerecht und passend besetzt, alle waren sehr gut in ihren Rollen.
Ich möchte mich allerdings auf die Schauspieler beschränken, die für mich am herausragendsten waren.

Karsten Kramer spielt den armen Schneider Mottel, der Tevjes Tochter älteste Zeitel heiraten will, mit viel Charisma und Herzblut.
Man fühlt mit ihm mit und hofft, dass beide ihr Glück finden.

Das gleiche gilt für Perchik, der von Philip Schwarz gespielt wird.
Er ist ein charismatischer Visionär, der die Welt verändern will. 

Tevjes Tochter Hodel verliebt sich in Perchik und reist diesem nach seiner Verhaftung in das Arbeitslager nach Sibirien nach.
Gespielt wird Hodel von Jasmin Wagner. Sie spielt Tevjes zweitälteste Tochter sehr sympathisch und gewitzt, so dass man es fast schon bedauert, dass ihre Rolle nicht übermäßig groß ist.

Peter Bause spielt die Hauptrolle, den Milchmann Tevje.
Ihn würde ich als perfekte Besetzung beschreiben. Er füllt die Rolle mit Charme und Witz, aber auch in den "leiseren" Momenten überzeugt er voll und ganz.




Um abschließend ein Fazit zu ziehen:
Die Burgfestspiele Jagsthausen liefern mit "Anatevka" eine durchweg gelungene Inszenierung des Klassikers. 
Kulisse, Spielort, Ensemble - stimmig und absolut überzeugend.


Da die Spielzeit 2015 nun auch in Jagsthausen vorbei ist, kann ich euch einen Besuch bei "Anatevka" leider nicht mehr ans Herz legen.
Infos zum Programm der Burgfestspiele 2016 findet ihr allerdings hier.





Nun. Mein persönlicher "Theatersommer" ist nun vorbei.
Wie und wann es nun im Herbst mit Theaterbesuchen und dem Blog hier weitergeht, weiß ich allerdings noch nicht.



Yasmin