Die "Leiden" eines Theaterbesuchers


Gestern ging es für mich mal wieder zu den Kreuzgangspielen Feuchtwangen.
Gesehen habe ich "Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben", die Vorstellung war mal wieder grandios.
Dieser Theaterbesuch war einer von vielen in den letzten Jahren und immer wieder sind mir Verhaltensweisen einiger Theaterbesucher aufgefallen, die störend, nervig oder schlichtweg unhöflich gegenüber den Schauspielern und dem restlichen Publikum sind.

Die Verhaltensweisen, die ich am häufigsten beobachtet habe, möchte ich ansprechen.
Darum habe ich mich entschlossen, ihnen einen Blogpost zu widmen.
Zum Glück waren es immer nur einzelne Personen, die dieses Verhalten an den Tag gelegt haben. Der Rest des Publikums hat sich immer angemessen verhalten.



Mit einer Alkoholfahne ins Theater gehen.
Muss man ernsthaft nach Alkohol stinkend ins Theater gehen? 
Die gesamte Vorstellung lang diesen Geruch in der Nase zu haben ist nicht wirklich angenehm und stört das Theatererlebnis für die Sitznachbarn.



Lautstark Bonbons verteilen und auspacken.
Bonbons sind ja schön und gut, aber wieso packen Menschen in der ersten Reihe Mitte während dem Stück ihre Bonbons aus und verteilen sie dann in unangemessener Lautstärke an ihre Sitznachbarn?
Das stört nicht nur die Menschen, die um dieses Grüppchen herumsitzen, sondern auch die Spannung des Stücks.



Das Geschehen auf der Bühne lautstark kommentieren.
Ich gehe ins Theater, um die Schauspieler auf der Bühne und das Stück zu sehen, nicht um  Kommentare aus dem Zuschauerraum zu hören.
Ist ja wunderbar, wenn man Schauspieler XY genial in seiner Rolle findet, aber diese Begeisterung kann man auch nach der Vorstellung Ausdruck verleihen.
Außerdem würde ich gerne den Text, den die Schauspieler sprechen, hören und nicht lautstarke Beiträge aus dem Publikum, wie der Satz denn weitergehen könnte.



Verspottende Geräusche, wenn sich ein Liebespaar auf der Bühne küsst.
Muss ich dazu viel sagen? 
Dieses Verhalten hat Kindergartenniveau, von erwachsenen Menschen sollte man mehr Reife erwarten können.


Wenn man Plätze auf der linken Seite hat, konsequent den rechten Einlass nehmen.
Dieses Verhalten stört nicht die Vorstellung, ist aber nervig. 
Mich stört es etwas, wenn sich Theaterbesucher durch von rechts nach links durch die komplette erste Reihe quetschen, um dann Plätze am linken Rand der 5. Reihe zu haben.
Die Theater wissen schon, warum "Eingang links" oder "Eingang rechts" auf der Karte steht - so kommt man nämlich am schnellsten und einfachsten zu seinem Platz. ;) 


Während der Vorstellung am Handy hängen.
Dieses Phänomen nimmt leider immer mehr zu. Das Handyverbot der Theater wird einfach ignoriert und während dem Theaterbesuch munter gesimst.
Bei meinem Elisabeth-Besuch 2013 hing meine Sitznachbarin die gesamte Vorstellung über am Handy. Das Leuchten des Displays ist in der Dunkelheit des Theatersaals unangenehm und lenkt die Umsitzenden enorm vom Geschehen auf der Bühne ab.
Außerdem sollte es doch möglich sein, sich für knappe drei Stunden von WhatsApp, Twitter und Facebook zu verabschieden, man hat ja schließlich Geld bezahlt, um das Stück zu sehen.


Menschen, die vor Begeisterung beim Schlussapplaus aufstehen, unfreundlich zum Hinsetzen auffordern.
Ob jemand beim Schlussapplaus aufstehen will, bleibt jedem selber überlassen.
Allerdings sollte man so tolerant sein, diejenigen, die Standing Ovations geben, auch stehen zu lassen.
Für mich persönlich ist es einfach ein No-Go, jemanden unfreundlich zum Hinsetzen aufzufordern.
Vor allem, weil es beim Schlussapplaus außer sich verbeugenden Schauspielern sowieso nicht mehr viel zu sehen gibt.




Abschließend würde mich interessieren, ob ihr im Theater schon ähnliche Erfahrungen gemacht habt.
Ihr habt eine andere Meinung zu einem oder mehren Punkten? Auch das interessiert mich.
Kommentiert diesen Post einfach oder schreibt mir eine Mail an crashingchandelier@web.de :)



Yasmin