X-Freunde - Köln - 31.10.2014


Da mein Sommer ja irgendwie schon sehr theaterlastig war, überlegte ich schon im Juli, mit welchen Theaterbesuchen ich mir den Herbst verschönern könnte. 
Was liegt also näher, als ein Stück mit dem Lieblingsschauspieler zu wählen?

Also ging es nach.... Köln!

Da ich nicht unter Zeitdruck geraten wollte, reiste ich schon am 30.10.2014 mit Flixbus von Nürnberg aus an und machte einen Kurzurlaub in der Domstadt. 

Nachdem ich mir am Tag meiner Anreise schon kurz den Dom und Kölns Einkaufsstraßen angesehen hatte, zog es mich am 31.10. wieder zu Kölns Wahrzeichen.


Ich erklomm die 532 Stufen und genoss den Ausblick auf die Stadt am Rhein. Kann ich nur empfehlen! 

Danach machte ich noch einen Spaziergang am Rhein entlang, schaute mir das Schokomuseum an, bevor ich ins Hostel zurück fuhr, um mich für den bevorstehenden Abend fertig zu machen.


Es stand nämlich das Stück "X-Freunde" im Freien Werkstatt Theater Köln auf dem Programm. 


Da ich schon ziemlich früh da war, die Vorstellung aber erst um 20 Uhr losgehen sollte, vertrieb ich mir die Zeit damit, die Schaukästen vorm Eingang des Theaters zu lesen.

Dann holte ich meine Karte und setzte mich, da es draußen ziemlich kühl geworden war, ziemlich schnell ins Foyer. 

Dort hatte ich neben einer ziemlich überraschenden Begegnung mit meinem Lieblingsschauspieler ein sehr cooles Erlebnis: Ich wurde vom Leiter des FWTs auf meinen Blog angesprochen. Ich war ziemlich baff, habe mich aber sehr gefreut, dass mein Blog gelesen wird. :)


Nun etwas zum Stück. Den Inhalt werde ich hier nicht zusammenfassen, da das Stück meiner Meinung nach sehr komplex ist. Ich möchte an dieser Stelle aber auf die Homepage des Freien Werkstatt Theaters verweisen, die einen Einblick in die Handlung des Stückes gibt.
Es kritisiert und beschreibt, wie die Trennung zwischen Privat- und Arbeitsleben langsam, aber sicher verschwinden kann und die Mitmenschen darunter zu leiden haben.


Das Bühnenbild besteht aus einem Tisch, Glastrennwänden sowie drei rollbare Schubladenkästen, die je nach Bedarf als Stühle, Liegen oder Couch dienen und Requisiten beinhalten. Die Schauspieler sind die ganze Zeit, hinter durchsichtigen Trennwänden, auf der Bühne.

Das Tempo des Stückes ist sehr schnell, da oft Sätze nicht zu Ende gesprochen werden, was ich als sehr anspruchsvoll für das Publikum empfunden habe.





Das bringt mich gleich zu meinem nächsten Punkt. Ein Stück wie "X-Freunde" steht und fällt mit den Darstellern, die die drei Rollen spielen. Die drei Schauspieler sind fast durchgehend auf der Bühne und haben ein wirklich hohes Spieltempo. 

Johanna Paliatsou spielt Anne, die gerade eine eigene Agentur eröffnet hat und Privatleben und Arbeit kaum mehr trennen kann. Johanna Paliatsou spielt diesen Charakter wunderbar, man nimmt ihr Annes "Arbeitssucht" richtig ab. 

Sunga Weineck als Peter Pilz, ein erfolgloser Bildhauer, war für mich eine weitere positive Überraschung des Abends. Seine Rolle fand ich klasse, da sie sowohl Ratlosigkeit in Bezug auf seine Kunst als auch Humor zeigt. 

Thomas Hupfer spielt Annes Mann Holger, der seinen Job als Koch verloren hat und seitdem arbeitslos ist. Nunja. Wer mich kennt, weiß dass Thomas Hupfer mein Lieblingsschauspieler ist und ich sein Schauspiel ziemlich genial finde. Das bestätigte sich an diesem Abend wieder einmal. Man fühlt Holgers Verzweiflung und bedauert, dass ihn Anne ignoriert und gar nicht mehr richtig wahrnimmt. Weltklasse Leistung von Thomas Hupfer. 




Wenn Ihr aus der Kölner Gegend kommt oder in der Domstadt Urlaub macht, kann ich euch nur empfehlen, nach Terminen für X-Freunde zu suchen.
Ein Besuch lohnt sich! Die Inszenierung ist fantastisch und die Darsteller auf höchstem Niveau! Und das alles zu einem günstigen Eintrittspreis. :) 

Ich für meinen Teil kann sagen, dass sich die weite Reise nach Köln wirklich gelohnt hat. Ich hatte mich vorher nicht wirklich viel mit dem Stück beschäftigt, kannte nur die grobe Handlung und war gespannt auf das, was mich erwartete.
Ich wurde nicht enttäuscht,  X-Freunde im Freien Werkstatt Theater Köln hat mich wirklich begeistert.  Außerdem war mein Lieblingsschauspieler mal wieder genial in seiner Rolle. Besser kanns doch nicht werden. Oder?  


Ich hoffe, dass ich irgendwann noch einmal die Möglichkeit bekomme, die Kölner Inszenierung mit dieser grandiosen Besetzung zu sehen. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber träumen darf man ja. :) 


Yasmin